Mit der Inbetriebnahme der 25 Kilometer langen Transportleitung im Energiepark Bad Lauchstädt sind gleich mehrere Meilensteine
erreicht: ONTRAS hat mit diesem Leitungsabschnitt das erste Stück des Wasserstoff-Kernnetzes in Ostdeutschland fertiggestellt
und gleichzeitig den ersten Teil des ONTRAS H2-Startnetzes realisiert. Eine weitere Stufe der Wertschöpfungskette des Energieparks
ist erreicht und die Leitung kann ab sofort Wasserstoff transportieren.
- 25 Kilometer Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff
abgeschlossen
- Nächste Wertschöpfungsstufe im Energiepark Bad Lauchstädt geht in Betrieb
- Gleichzeitig Ausgangspunkt
des ONTRAS H2-Startnetzes, das Anschlüsse des Energiepark Bad Lauchstädt Richtung Westen und Osten schafft
Im Energiepark Bad Lauchstädt (EBL) geht die 25 Kilometer lange Transportleitung in Betrieb, die den im Bau befindlichen
Elektrolyseur mit der TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland in Leuna verbindet. Mit der Erstbefüllung der Leitung sind
gleich mehrere Meilensteine erreicht: So sind zum einen die Arbeiten an einer weiteren Wertschöpfungsstufe des Energieparks
abgeschlossen und die Leitung kann ab sofort Wasserstoff transportieren. Gleichzeitig hat ONTRAS mit diesem Leitungsabschnitt
das erste Stück des Wasserstoff-Kernnetzes in Ostdeutschland fertiggestellt und damit auch den ersten Teil des ONTRAS H2-Startnetzes.
Als Herzstück ermöglicht die Ferngasleitung (FGL) 701 den Anschluss weiterer Projekte des Wasserstoff-Kernnetzes, so Green
Octopus Mitteldeutschland (GO!) Richtung Magdeburg-Salzgitter bzw. Mitteldeutsches Chemiedreieck und Region Leipzig-Halle
(LHyVE). Damit wird der Energiepark zugleich auch Teil des European Hydrogen Backbone.
Im Rahmen der feierlichen
Inbetriebnahme betont Sachsen-Anhalts Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt,Prof. Dr. Armin Willingmann:
Mit dem Betriebsstart der Wasserstoffleitung senden wir ein wichtiges Signal: Der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft und des
Kernnetzes ist keine theoretische Zukunftsmusik, sondern geht ganz konkret voran. Gerade in wirtschaftlich stürmischen Zeiten
geht es darum, vor Investitionen nicht zurückzuscheuen und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Ich bin davon überzeugt,
dass sich das Wasserstoff-Kernnetz in den nächsten Jahren nach und nach zu einer wichtigen Lebensader für die energieintensive
Industrie entwickeln wird. Gerade in Sachsen-Anhalt werden durch die Produktion, Speicherung und Nutzung von Grünem Wasserstoff
neue Arbeitsplätze und zusätzliche Wertschöpfung entstehen.
Diese Transportleitung ist ein zentrales Element
des Energieparks und die erste H2-Leitung des Kernnetzes in Ostdeutschland. Wir ermöglichen damit den Transport von jährlich
ca. 2.700 Tonnen Grünen Wasserstoffs zum Kunden in Leuna, sagt Gunar Schmidt, ONTRAS-Geschäftsführer Betrieb und Sicherheit.
Wir zeigen, dass eine Gastransportleitung aus den 80er Jahren sehr wohl eine wichtige Rolle im Energiesystem der Zukunft
übernehmen kann. Nach sorgfältiger Prüfung des technischen Zustands der Leitung, einigen Maßnahmen zu deren Ertüchtigung
für den Transport von Grünem Wasserstoff sowie der Trennung vom Erdgasnetz ist die Leitung nunmehr mit Wasserstoff befüllt
und behördlich für den H2-Transport freigegeben. In den kommenden Monaten bis zur Inbetriebnahme des Elektrolyseurs werden
wir im Testbetrieb wichtige Erkenntnisse zum Transport des Wasserstoffs auf dieser Strecke sammeln können, um dann für den
Realbetrieb gerüstet zu sein, erklärt Schmidt.
Mit dem schon in Betrieb befindlichen Windpark und der Wasserstoffleitung
sind bereits zwei zentrale Bausteine der Wertschöpfungskette im Energiepark fertiggestellt. Wir treten damit den praktischen
Beweis an, dass die vorhandene Gasinfrastruktur auch in der Energiewelt von morgen eine wichtige Rolle spielen kann und wird.
Sobald die Elektrolyse ihren Betrieb aufnimmt und auch die Ausspeisestation in Leuna funktionsbereit ist, wird die gesamte
Wertschöpfungskette für Grünen Wasserstoff funktionieren. Die Lieferung erster Mengen Wasserstoff wird noch in diesem Jahr
erfolgen eine einmalige Erfolgsgeschichte, made in Ostdeutschland, sagt Cornelia Müller-Pagel, Sprecherin des EBL-Konsortiums
und Leiterin Grüne Gase der VNG AG.
Was heute hier mit einer Leitung auf einer Länge von gut 25 Kilometern beginnt,
ist gleichzeitig der Ausgangpunkt für das ONTRAS H2-Startnetz. Das von ONTRAS geplante Wasserstoff-Transportnetz mit rund
600 Kilometern Leitungslänge wird es ein wesentlicher Teil des aktuell entstehenden, bundesweiten H2-Kernnetzes sein. Besonders
wertvoll werden die somit geschaffenen Verbindungen zu weiteren Wasserstoff-Projekten in Deutschland und Europa sein, ergänztHans-Joachim
Polk, Aufsichtsratsvorsitzender von ONTRAS sowie Vorstand Infrastruktur & Technik der VNG AG.
Voraussichtlich
gegen Ende des Jahres 2025, nach Abschluss der Errichtung des Elektrolyseurs und Fertigstellung der Ausspeiseanlage in Leuna,
wird Grüner Wasserstoff, der mit dem Strom aus dem Windpark im Energiepark Bad Lauchstädt erzeugt wird, seinen Weg durch die
Leitung zur TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland finden und damit die Wertschöpfungskette in Gänze zum Leben erwecken.